Diemelsee, 9. Juli 2016
„Das offene Wort“ in Waldecker Landeszeitung
Die FWG Fraktion im Kreistag hat anläßlich der letzten Kreistagssitzung einen Resulutionsantrag gestellt. Die freien Wähler befürchten, dass auch unter dem Druck der schwarz/grünen Landesregierung in Wiesbaden, weitere große Windvorrangflächen gegen den Willen der Gemeinden in Nordwaldeck (Diemelsee, Willingen und Korbach) ausgewiesen werden sollen. Die betroffenen Gemeinden wenden sich ja nicht generell gegen Windkraft, lediglich das Übermaß der Bebauung und die Ausweisung von Flächen im Naturpark Diemelsee wird abgelehnt. Wenn es nach den Planern in Kassel geht sollen im Nordkreis Waldeck-Frankenberg ca. 6% der Fläche als Windvorranggebiete ausgewiesen werden. Hessenweit werden nur 2% angestrebt, im Regierungsbezirk Darmstadt wurden nur 1,7 % der Fläche ausgewiesen. Vorwiegend im nördlichen Drittel des Landkreises sollen 4429 Hektar Windvorrangfläche ermöglicht werden. Damit könnten hier mehrere hundert neue Windkraftanlagen entstehen. Berücksichtig man dass die Anlagen neuesten Typs mehr als 220 Meter hoch sein werden, wird dadurch ein geschlossenes Windkonzentrationsgebiet in Nordwaldeck ermöglicht. Aussichten mit freiem Blick zum Horizont wird es dann zwischen Wolfhagen, Arolsen, Diemelstadt, Diemelsee und Willingen nicht mehr geben. Dass angesichts dieses Szenarios auch Bürger, die im Grunde der Energiewende durchaus wohlwollend gesonnen sind jetzt unruhig werden sollte die Politiker nicht verwundern. Wenn die vorliegende Planung durch die Regionalversammlung im Herbst wirklich beschlossen werden sollte, so würde dies zu einer völlig übermäßigen Konzentration von Windkraftanlagen führen. Mensch, Natur und Landschaft kämen damit in Nordwaldeck unter die Räder.
Dass dies so nicht sein darf hat sich mittlerweile auch überregional herumgesprochen: das Fernsehen (Hessenschau) hat bereits mehrfach berichtet. Die ARD wird am 01. August um 21:45 Uhr unter dem Titel „Der Kampf um die Windräder“ unter anderem auch aus Diemelsee berichten. Auch die überregionale Presse hat sich dem Thema angenommen. Der Druck auf die Verantwortlichen in Wiesbaden, Kassel und Korbach steigt spürbar.
Leider konnten sich die beiden großen Fraktionen im Kreistag, CDU und SPD, nicht dazu entschließen den Antrag der FWG zu unterstützen. Das ist unverständlich, zumal sich beide Fraktionsvorsitzenden, Herr Kahlhöfer –Köchling (SPD) und Herr Freese (CDU) in der Vergangenheit immer gegen weitere Windkraftanlagen im Naturpark Diemelsee ausgesprochen hatten. Bleibt zu hoffen dass sie Wort halten und sich nicht dem Diktat der Landespolitik beugen.
Heinrich Hain